Es handelt sich um Love Exposure (Ai no Mukidashi), ein Film von Sion Sono von 2008. Der Film dauert 237 Minuten (ja, wirklich!), ist ab 16 Jahren freigegeben und auf Japanisch mit deutschem Untertitel erhältlich.
Handlung
Yu ist ein junger Mann, der von seinen Eltern streng katholisch erzogen wird. Als seine Mutter stirbt wird sein Vater Priester. Yu muss jeden Tag die Beichte ablegen, aber da er nichts zu beichten hat, erfindet er Sünden beziehungsweise begeht absichtlich welche. Er beschließt, ein Perverser zu werden und perfektioniert zusammen mit seinen Freunden die Upskirt-Fotografie. Eines Tages trifft er auf ein junges Mädchen, Yoko, und verliebt sich unsterblich in sie. Yokos Mutter und Yus Vater lernen sich kennen und lieben und ziehen zusammen. Yoko und Yu werden Geschwister, Yoko verachtet jedoch Männer, da sie früher von ihrem Vater missbraucht wurde.
Aya Koike, eine Sektenanwerberin der Zero Church, schleicht sich in die Familie ein und verursacht ein großes Chaos. Sie schafft es, die gesamte Familie (außer Yu) zu entführen und bringt sie in das Trainingslager der Zero Church, wo sie einer Gehirnwäsche unterzogen werden. Yu will Yoko retten und bekommt von der Zero Church Anweisungen, die er auch gleich befolgt. Er läuft in der Sektenzentrale Amok, sodass die Polizei auf die Sekte aufmerksam wird. Die Sekte wird aufgelöst, Koike bringt sich selber um, Yu wird verhaftet, dreht durch und wird in eine Anstalt gebracht. Yoko lebt bei Verwandten, gesteht sich dort aber ihre Liebe zu Yu ein und beschließt, ihn zu retten. In der Anstalt erkennt Yu Yoko aber nicht mehr. Yoko rastet aus und wird nach draußen geführt. Nach ein paar Minuten der Angst erinnert sich Yu aber plötzlich wieder an Yoko, bricht aus der Anstalt aus und läuft ihr hinterher...
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Mir hat der Film wirklich gut gefallen! Ich war zwar vorher etwas skeptisch wegen der Länge des Films, aber die knapp 4 Stunden sind wie im Flug vergangen, er war an keiner Stelle langatmig.
In vielen Szenen ist er natürlich total überdreht, aber so sind die Japaner eben.
Am besten hat mir die Szene am Strand gefallen, wo Yu und Yoko kämpfen und Yoko das Hohelied der Liebe aus dem 1. Brief an die Korinther zitiert (mein Lieblingsspruch in der Bibel):
(...)Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. (...)
Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war.
Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin.
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die Größte unter ihnen.
Dazu die dramatische Szene am Strand und Musik aus der 7. Symphonie (2. Satz) von Beethoven - traumhaft!
Beide Daumen hoch für diesen Film!
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