Und das war er dann auch. Ich saß die gesamten 110 Minuten mit großen Augen in meinem Kinosessel (und bin nur einmal eingenickt, das ist sehr wenig für mich!), habe zur Musik rumgehibbelt (die ich die Woche vorher schon rauf und runter gehört habe) und gestaunt.
Zur Story (Achtung, Spoiler!):
Ein junges Mädchen soll nach dem Tod ihrer Mutter und ihrer Schwester (für den sie selbst verantwortlich war) in eine Nervenheilanstalt eingewiesen werden. Ihr zuständiger Pfleger führt sie zusammen mit ihrem Stiefvater durch die Anstalt und zeigt ihr alle Räume. Dort bekommt das Mädchen ein Gespräch zwischen dem Pfleger und ihrem Stiefvater mit: Sie soll lobotomiert werden.
Hä? Lobotomie? Ganz einfach: Dem Patienten wird mit einem langen, spitzen Werkzeug oberhalb der Augenhöhle ein Loch in die Schädeldecke geschlagen, sodass die Nervenbahnen zwischen Thalamus und Frontallappen zerstört werden können. Folgen: Persönlichkeitsänderung, Amnesie und ein kleines Veilchen.
Man sieht, wie die Patientin auf einem Stuhl gefesselt wird, doch kurz bevor der Eingriff durchgeführt werden soll, wechselt die Geschichte in eine andere Ebene. Das ist erstmal schwierig zu verstehen, mir wurde das auch erst am Ende des Films bewusst (bin da manchmal etwas langsam).
Wir befinden uns nun in einem Bordell, die ehemlige Patientin heißt nun Babydoll und ist Zwangsprostituierte. Sie erfährt, dass ihre Jungfräulichkeit in 5 Tagen verkauft werden soll. Die Prostitution wird jedoch in keinster Weise angeschnitten, Vergewaltigungen etc. kommen nur als Plot Points vor.
Als die Tanzlehrerin sie auffordert, ihr ihre Fähigkeiten zu zeigen, passiert etwas komisches: Babydoll befindet sich plötzlich in einer anderen Welt, wir springen also wieder in eine andere Ebene.
Als sie ihren Tanz das erste Mal aufführt (den man leider nie sieht!), findet sie sich im alten Japan wieder, wo sie gegen komische Geister kämpfen muss. Dort hat sie natürlich Superkräfte und Skills, von denen sie vorher nichts geahnt hat. Sie begegnet einem Mann in dieser Welt, der ihr 5 Dinge nennt, die sie braucht, um aus dem Bordell/der Anstalt zu fliehen. Es folgen vier Tänze bzw. vier Welten (zum Beispiel der erste Weltkrieg mit dampf- und zahnradbetriebenen toten Deutschen, eine Fantasywelt mit Drachen (sehr an Reign of Fire und den Herrn der Ringe angelehnt) und eine Zukunftswelt), in denen sie und ihre Bordell-Freundinnen versuchen, die Gegenstände zu finden. Drei der Freundinnen sterben bei diesem Versuch, Babydoll opfert sich am Ende, damit das letzte Mädchen doch noch fliehen kann, was ihr auch gelingt.
Der Film springt wieder auf die Anstalts-Ebene zurück, man sieht, wie die Lobotomie durchgeführt wird.
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Meine Meinung:
Unbedingt angucken! Von der Story her ist der Film nicht so prächtig, aber dafür absoluter Eye-Candy!
So viele falsche Wimpern, High Heels, Glitzerstrumpfhose und Miniröcke gepaart mit Korsetts gepaart mit Kriegsszenen habe ich noch nie gesehen. Ein total übertriebener Film also, den man sich aber unbedingt mehrmals anschauen sollte. Er kommt definitiv auf meine Kauf-Liste.
Gestört haben mich nur sehr wenige Dinge: Der Film war sehr verwirrend, da er in drei verschiedenen Ebenen gespielt hat. Ebene 2 und 3 konnte man gut auseinanderhalten, da das Wechseln immer damit verdeutlicht, dass man ein Close-Up von Babydolls Gesicht gesehen hat. Den Wechsel zwischen Ebene 1 und 2 konnte man nur an den wechselnden Farben erahnen.
Ansonsten sind mir noch Kleinigkeiten aufgefallen: Babydolls Schuhe wechseln während einer Kampfszene innerhalb von ein paar Minuten ständig zwischen flach und hoch, ob das Absicht war? Ebenso sah man bei der sonst so perfekt durchgestylten Tanzlehrerin eine fette Laufmasche in ihrer Strumpfhose. Und was ich besonders doof fand: Babydolls Wimpern waren nicht symmetrisch aufgeklebt! :D
Vanessa Hudgens (als Blondie, merkt ihr was?) hätte man übrigens auch nicht unbedingt mitspielen lassen sollen.
Zum Soundtrack:
Ich liebe Filmmusik und finde, dass die Musik einen großen Teil beim Film ausmacht. Die Musik von Sucker Punch hatte ich mir vorher schon angehört und für gut befunden. Einen Score gibt es nicht, da auch im Film nur die Lieder vom Soundtrack laufen, natürlich in abgeändeter Form und zum Teil auch nur a cappella.
Meine Highlights:
- Emily Browning (die Babydoll spielt) - Sweet Dreams
- Björk - Army Of Me
- Emiliana Torrini - White Rabbit (angelehnt an Alice im Wunderland)
- Emily Browning - Asleep
Habt ihr vor euch den Film anzusehen?